Mittwoch, 30. September 2009

Perspektivenwechsel

So, ich hab gerade keine Ahnung wo ich anfangen soll zu erzaehlen/berichten. Seit knapp einer Woche wohne ich nun bei meiner Gastfamilie "The Batt's" und bekomme einen ganz neuen Eindruck von dem Leben in diesem Land. Meine Familie wohnt ueber 40 Kilometer von der naechsten Stadt entfernt (was in diesem Land noch nah ist) und lebt relativ isoliert. Keines der drei Kinder ist je in eine Schule gegangen. Alle sind Zuhause von ihren Eltern unterrichtet worden bzw. werden es immer noch. Leider hat man bei einem zu spaet festgestellt, dass er eine Lese-Rechtschreibschwaeche hat - er kann bis heute kaum lesen und schreiben. Wenn man nicht zur Schule geht, trifft man auch nicht besonders viele Freunde - besonders wenn man auf dem Land wohnt. So sind die drei Brueder gegenseitig ihre besten Freunde. Alle spielen Klavier und Gitarre (wovon ich morgens um 7 Uhr wach werde) und sind begeisterte Mountainbike und BMX-Fahrer. Es ist nicht so leicht das Leben hier zu erklaeren. Die Familie war noch nie in einem anderen Land (man muss dazu sagen, dass Australien ja schon so gross wie Europa ist) und haben noch nie den Uluru (Ayers Rock) gesehen. Sonntags gehen alle fein rausgeputzt in die Kirche - unter der Woche 2 x zur Bibelstunde.
Die Wwoofer (also Leute die wie ich hier wohnen und arbeiten-bisher waren ca. 50 Leute in dem letzen Jahr hier) sind fuer die Familie mehr als Arbeitskraefte. Man wird hier schnell Teil der Familie, gerade die Soehne sind ueberdurchschnittlich offen und zugewandt. Ich geniesse es Zeit mit den Jungs zu verbringen, rumzualbern, mir Arbeitspraktiken zeigen zu lassen (wir bauen gerade einen Fahrradschuppen fuer die ueber 20 Fahrraeder), Einblicke in die australische Musikszene zu bekommen, ueber Frauen zu diskutieren :-) und fast als Schwester akzeptiert zu werden. ("Good girl, wanna cup of tea and biski?")

Vielleicht hoert sich mein Eintrag fuer einige sehr abschreckend an... wie gesagt, man kann es schwer erklaeren aber lasst euch gesagt sein: Nur weil man beispielsweise nicht lesen kann ist man sicherlich nicht ungluecklicher oder untalentierter in anderen Dingen.

Ich bin sehr gluecklich und dankbar genau diese Erfahrungen machen zu koennen und auf so herzliche Menschen zu treffen.



"Moegest Du immer auf Menschen treffen, die zur richtigen Zeit:
- mit dir lachen
- Dich troesten und umarmen
- mit Dir ein Stueck des Weges gehen
- eine gute Idee haben
- zuhoeren koennen
- Dir ein Stueck ihrer Heimat zeigen."
Danke fuer diese weisen Worte.

Sonntag, 27. September 2009

Auf meiner Ranch bin ich Koenig...

G'Day aus dem Nirgendwo.
Seit Donnerstag bin ich nun bei meiner zweiten Wwoofing-Gastfamilie, 45 km noerdlich von Mackay. Und wie sollte es auch anders sein: Jede Wwoofing-Familie bringt neue Abenteuer und Erfahrungen. Ich wohne nun in einem ziemlich alten Wohnwagen, der vor der Haus der Familie geparkt ist, fuetter Huehner, Gaense und Truthaehne, putze Pferde, erledige Haushaltsjobs, Gartenarbeit und bereite fuer meine Gastmutter Schulstunden vor. Die Familie besteht aus 5 Personen - 3 Soehne zwischen 14 und 23 (was die ganze Sache recht unterhaltsam macht). Und irgendwie fuehlt man sich in die Vergangenheit zurueckversetzt - kann im Moment aber noch nicht wirklich erklaeren warum ich mich so fuehle wie vielleicht die ersten Siedler in diesem Land vor ueber 100 Jahren. Tagesueber ist es tierisch heiss und an die Kroeten, Echsen und Spinnen habe ich mich mittlerweile gewoehnt. Zu wissen, dass auf diesem Grundstueck aber auch Taipan Schlangen rumkriechen (uebrigens die giftigste Schlange der welt) beruhigt mich nicht gerade. Egal, ich hab eine gute Zeit (harte Arbeit, gutes Essen, nette Leute...) und bleibe hier wohl noch etwa eine Woche. Mehr Fotos beim naechsten Eintrag!

Ach ja: Ich hab hier natuerlich keinen Handyempfang! Also alles wichtige per Mail!

Und allen Schwimmern viel Erfolg beim Quirkendoeper Cup in Brackwede! Attacke!!!


That's country life: Marshmellow grillen am Lagerfeuer


Meine drei Gastbrueder (v.l.): Jesse, Rohan, Liam
musikalische Begleitung beim Lagerfeuer

Donnerstag, 24. September 2009

Fraser Island

Zurueck von meinem Trip nach Fraser Island - es war eine gute Tour obwohl es nicht sooo spektakulaer war wie erwartet. Vielleicht habe ich mich mittlerweile einfach an manchen Dingen satt gesehen... However, es war schoen und ich hab mich das erste Mal seit langem wieder gut unterhalten. Hier ein paar Bilder...

Indian Head
Die normalen Strassenverhaeltnisse auf Fraser Island - Strassen aus Sand und ohne 4-Wheel-Drive geht hier mal gar nichts.


Mit viel Anlauf von der Sandduene


...ins erfrischende Bad im See.
(Ich bin diese seltsam auf der Seite haengende Person!)

Der beste Sonnenaufgang den ich bisher gesehen hab...
...dafuer lohnt sich auch das fruehe Aufstehen um 5:00 Uhr morgens


Wanderung durch den Regenwald
Schiffswrack eines ehemaligen Luxusliners der seit 1935 hier liegt

Unglaublich klares Wasser im Lake McKenzie. Da koennte ich glatt nochmal zur Freiwasserschwimmerin werden

Und bevor der zweite Tag zu Ende geht ist der Ausflug auch schon wieder vorbei und es geht zurueck zum Festland.
Nachdem ich zurueck in Hervey Bay war, nahm ich am gleichen Tag noch den Bus nach Mackay. 10 Stunden Fahrt sind ziemlich aetzend... aber was soll's. Hier werde ich heute von meiner zweiten Wwoofing-Familie abgeholt und ich bin sehr gespannt was mich dort erwartet!
Und das wichtigste:
Meine liebsten Muddi alles, alles Gute zum 60. Geburtstag - du bist einfach die beste. Ich hoffe ihr habt alle eine tolle Zeit an der Nordsee. Ich waere gerne dabei...
"And many happy returns of the day..."

Sonntag, 20. September 2009

Auf nach Fraser Island

Hallo aus Hervey Bay! Hier bin ich gerade nach 5 Stunden Busfahrt gelandet und bleibe auch nur eine einzige Nacht. Morgen nehme ich an einem 2-Tages-Trip nach Fraser Island teil - einer angeblich wunderschoenen Insel hier vor der Kueste. Ich freu mich mal wieder Natur statt Grossstadt zu sehen...
Vielleicht bin ich dann auch mal wieder motiviert Fotos zu schiessen - im Moment habe ich da ein kleines Tief.

So, muss frueh ins Bett - geht morgen schon um 7 Uhr los!

Ach ja und das genialste: Roxette geht im Rahmen der Nokia Night of the Proms im Dezember auf Tour und ich bin definitiv mit den Maedels (Wiebke, Anja) dabei!!! Ich freu mich schon jetzt...
Come on join the Joyride!

I hit the road out of nowhere
I had to jump in my car
be a rider in a love game
following the stars
don't need no book of wisdom
I get no money talk at all
She has a train going downtown
she's got a club on the moon
and she's telling all her secrets
in a wonderful balloon
oh she's the heart of the funfair
she's got me whisteling her private tune

And it all begins where it ends
and she's all mine my magic friend

She says hello you fool I love you
come on join the joyride
join the joyride oh yea

"Joyride", Roxette

Freitag, 18. September 2009

Kurze Info...

Also, wenn ich sage mein neuer Plan ist ein Geheimnis, dann meine ich das auch so!
Da braucht KEINER hintenrum versuchen mich zu bequatschen und Infos aus mir raus zu kriegen!

Aber liebe Pia, ich kann dich beruhigen - ich will nicht Busfahrerin in Bielefeld werden oder Touris durch die Stadt fuehren...

Brisbane ist nebenbei ganz nett aber nicht spektakulaer. Und so viel spannendes ist in den letzten Tagen nicht passiert! Heute werde ich ein paar Flohmaerkte besuchen und meinen Bus nach Hervey Bay buchen. Dort will ich eine 2-Tages-Tour nach Fraser Island machen bevor es am Donnerstag nach Mackay in meine Gastfamilie geht.

Gestern sollte es eigentlich noch auf eine Hausparty gehen - die Maedels auf meinem Zimmer hattten mich ueberredet mitzukommen. Als wir dann endlich zum Aufbruch bereit waren (nachdem die Maedels sich ueber eine Stunde schminken mussten...Wie sowas geht ist mir bis heute ein Raetsel) gab es direkt vor dem Hostel einen Zickenkrieg (ich schwoere ich war unbeteiligt!) der letztendlich dazu fuehrte, dass niemand mehr zu dieser Party ging und ich meine Flasche Wein bei einem Film alleine austrank um dann ziemlich betrunken in mein Hochbett geklettert bin...

Donnerstag, 17. September 2009

Backpackerschock

Ich bin gut in Brisbane angekommen... aber es ist schon ein komisches Gefuehl sein Einzelzimmer mit Bad und Meerblick bei meiner Gastfamilie gegen ein 6-Bett-Zimmer im Hostel einzutauschen in dem man den Fussboden vor lauter Klamotten nicht mehr erkennt.
Hat einfach eine halbe Stunde gedauert, bis ich mich damit wieder anfreunden konnte. Jetzt bin ich halt wieder echte Backpackerin. Es gibt jetzt auch wieder Nudeln statt Barbecue...

Als Ausgleich dafuer ist im Bus von Byron Bay nach Brisbane was viel krasseres passiert! Ich hatte einen Geistesblitz und hab jetzt eine ziemlich genaue Vorstellung/Idee davon was ich nach meiner Rueckkehr machen will. Was, wird aber nicht verraten - es ist ziemlich abgefahren und verrueckt und jeder wuerde mit dem Kopf schuetteln und sich fragen ob ich noch alle Tassen im Schrank hab.
Egal, die Idee steht und geplant (und hoffentlich umgesetzt) wird nach meiner Rueckkehr!
Aber schon mal fuer alle die noch nicht wissen wo sie ihren naechsten Sommerurlaub verbringen sollen: Wartet noch mit der Planung und legt lieber schon mal etwas Geld auf die Seite. :-)

Sei realistisch - versuche das Unmoegliche!

Mittwoch, 16. September 2009

Auf nach Brisbane

Hab gerade meinen Bus nach Brisbane fuer morgen Vormittag gebucht. Ich verlasse also nach 1,5 Wochen meine Gastfamilie und setze meine Reise Richtung Norden fort.
Ich bleibe fuer 3 Naechte in Brisbane bevor ich wahrscheinlich einen zwei-Tages-Trip nach Fraser Island mache. Anschliessend fahre ich nach Mackay wo mich meine neue Wwoofing-Gastfamilie in Empfang nehmen wird. Bin mal gespannt - schliesslich lebt die Familie (2 Erwachsene, 3 Kinder - die Kinder werden Zuhause unterrichtet) auf einer Farm in "the middle of nowhere".

Aber erstmal checke ich die Metropole Brisbane!

Sonntag, 13. September 2009

Australisches Wochenende

Mein Wochenende war klassisch australisch. Am Samstag waren Tully und ich fuer einige Stunden surfen, anschliessend hab ich etwas gearbeitet (dafuer bin ich schliesslich hier). Wir haben Wellbleche auf einen LKW verladen. Als ich ein Wellblech anhob, zischten mich zwei darunterliegende Schlangen an. Ich hab mich tierisch erschrocken (an die Kangeroos die durch den Garten huepfen hab ich mich ja schon gewoehnt) - ich wurde aber beruhigt indem man mir mitteilte, dass ein Biss dieser Schlangenart nur manchmal zum Tode fuehrt. Haengt halt davon ab wieviel Gift man abbekommt. Ja, gut zu wissen! :-)
Kurzerhand nahm der LKW-Fahrer aber einen Sparten zur Hand und toetete eine der Schlangen gekonnt durch zerteilen. Auf jeden Fall interessant...
Die weiteren Bleche habe ich immer erst vorsichtig angehoben um zu checken was mich darunter erwartet... so fand ich noch 3 weitere Schlangen und war fasziniert und beaengstigt zugleich.

Abends war grosser Footballabend bei dem ich bei einem Meat-Pie (Pastete mit Hackfleisch) und Bier meine Erlebnisse vergessen konnte. Zu fuenft sassen wir vor dem Fernseher und haben AFL Football und Rugby zeitgleich lautstark verfolgt. Zum Glueck hat der Lieblingsfootballverein in den letzten 20 Minuten einen Rueckstand von ueber 40 Punkten aufgeholt und somit konnten wir zufrieden und total erschoepft ins Bett gehen.

Heute vormittag waren wir zunaechst auf dem Markt und haben anschliessend in einem Strandcafe gefruehstueckt. Mittags waren Tully und ich wieder gemeinsam surfen (ich bin so neidisch auf seine Surfkuenste) und gleich sind wir bei Freunden zum Barbecue eingeladen.

Ich kann mich also wirklich nicht beschweren... Deswegen bleibe ich wohl auch bis Donnerstag und helfe beim Einbau der neuen Kueche bzw. Demontage der alten.

Tully und ich
(mano... er ist erst 15 und ist schon groesser als ich -
deswegen trage ich seinen alten Wetsuit in den er nicht mehr reinpasst)

Fachsimpeln
Ich hab immernoch tierisch Spass -obwohl mein Koerper ueberseht ist mit blauen Flecken, alle meine Muskeln und Gelenke schmerzen und ich heute die Boardspitze mit voller Wucht ins Auge bekommen hab. Hilft ja nichts - ich will irgendwann so gut surfen koennen wie Tully!

Freitag, 11. September 2009

Surfen vor der Schule...

Stell dir mal vor du waerst in einer Gegend aufgewachsen, in der Du jeden Morgen vor der Schule noch ein Stuendchen im Sonnenaufgang surfen gehen wuerdest...

Heute morgen habe ich meinen Gastbruder Tully zum Strand begleitet wo er (und ca. 30 andere Kinder und Erwachsene) noch vor Schule und Arbeit eine Stunde surfen waren. Fuer mich waren die Wellen eindeutig zu gross - so beschraenkte ich mich aufs zusehen und staunen. Ja, ich war neidisch - es muss ein genialer Lifestyle sein! Morgen geht es aber auch fuer mich wieder aufs Board!

P.S: Meiner Familie ein schoenes, gemeinsames Wochenende in Hillegossen. Und danke an die Menschen (die jenigen wissen schon, dass ich sie meine) die mir in den letzten Tagen klar gemacht haben, dass ich in Deutschland doch irgendwie fehle... ich freu mich auf's Wiedersehen! Und keine Sorge: Ich bleibe nicht dauerhaft hier - auch wenn es eine Ueberlegung wert waere!


"I've always thought
that I would love to live by the sea
To travel the world alone
and live my life more simply
I have no idea what's happened to that dream
Cos there's really nothing left here to stop me

It's just a thought, only a thought

But if my life is for rent and I don't learn to buy
Well I deserve nothing more than I get
Cos nothing I have is truly mine"

"Life for rent", Dido
(Hoere ich staendig beim arbeiten...)

Donnerstag, 10. September 2009

Bilder aus der Gastfamilie

Hier die ersten Bilder aus meiner Gastfamilie...
Ich arbeite fleissig an meinem Esstischprojekt und der Badezimmerrenovierung und geniesse meine freien Vormittage. Mir gehts bestens...


Das Haus meiner Gastfamilie...
Das WohnzimmerEin kleiner Teil meines Zimmers
Fruehstueck auf der Veranda mit meinem Freund Pepper...

Blich von der Veranda aufs entfernte Meer

Tully and Leanne an ihrem 47 Geburtstag in der Pizzaria

Dienstag, 8. September 2009

Woofen - um eine Erfahrung reicher

Seit gestern bin ich also in meiner Gastfamilie - bleibe hier wohl bis naechste Woche Dienstag.
Die Familie besteht aus der alleinerziehenden Mutter Leanne (Kunstlehrerin an einer Highschool) , ihrem 15 jaehrigen Sohn Tally (er will mal professioneller Footballspieler werden) und dem Hund "Pepper" (der zum Glueck weder haart noch stinkt). Die drei wohnen in einem genialen Haus - unbeschreiblich schoen mit Blick aufs Meer obwohl dieses ueber 10 Kilometer weg ist. Ich hab ein ganzes Zimmer und ein Bad fuer mich alleine - beides zusammen nimmt das halbe Dachgeschoss ein und ist genauso eingerichtet, wie ich es selbst auch machen wuerde. Fotos folgen... 
Meine Aufgaben sind vielfaelltig. Betten beziehen, Strohballen mit der Schubkarre durch die Gegend fahren, mit dem Hund spazieren gehen, Dachrinnen streichen, Holztische schleifen und oelen, Unkraut zupfen, auf die Nachbarskinder aufpassen, beim Kochen helfen, usw.... 
Alles ganz ok und ich bin den ganzen Vormittag alleine zuhause, kann laut Musik hoeren (hab das Album von Dido "Life for rent" gefunden, das gerade hervorragend zu meiner Stimmung passt), alles aus dem Kuehlschrank essen und mir Aufgaben und Zeit selbst einteilen. 

Ich muss dringend Bilder von diesem Haus machen... ich glaube jeder wuerde davon schwaermen...
Beste Gruesse, Karin (die, die jetzt mal wieder einen Eindruck vom Arbeitsleben kriegt - zum Glueck nur fuer eine Woche :-))

Sonntag, 6. September 2009

Morgens, 5:30 Uhr am Strand

Weltwunder (07.09.2009)

Wenn Du morgens den Sonnenaufgang am Strand siehst,
neben Delphinen durch die Wellen surfst,
tagelang durch duftende Regenwaelder wanderst,
dem Vogelorchester lauscht,
an steilen Klippen stehst und den Kopf in den Sturm haelst,
in deinem Auto mitten im nirgendwo aufwachst,
im Sonnenuntergang mit Freunden aus der ganzen Welt ein Bier trinkst,
jedem Tag dem Leben eine neue Richtung gibst
-
dann laesst Du Dich treiben, verlierst die Angst und die Vernunft,
begreifst und definierst Dein Leben neu
und bist erfuellt von Ruhe, Glueck und Gewissheit.



"Life is an illusion" (by: Fredi Waldvogel, Schweizer, Feger im Apfelpackhaus in Napier, NZ)


5:30 Uhr - noch ist alles dunkel
Here comes the sun...Unglaublich schoen...

Ein neuer Tag, ein neuer guter Tag
Strandleben

Toter Stachelfisch

Herzstein

Das Meer nimmt, das Meer gibt

Auf der Reise
Und ploetzlich ist der neue Tag da

It's a beautiful day...

Samstag, 5. September 2009

Malle oder was?!?

Gestern abend war ich das zweite Mal in den letzten 7 Monaten tanzen... (das erste Mal war ich letztes Wochenende in Sydney). Mein gestrieger Abend ist auf jeden Fall einen Blogeintrag wert.

Der Abend begann mit unserem kostenlosen Abendessen im "Cheeky Monkey" - kein schlechtes Essen und vorallem umsonst. Anschliessend verliessen wir (wir sind in diesem Fall meine zwei Zimmergenossinen aus Norwegen und icke) diese Lokalitaet wieder um im Hostel eine Flasche Wein zu trinken. Etwas angetrunken ging es dann um 23Uhr zurueck ins Cheeky Monkey wo gerade der Maenner-Strip-Kontest im vollen Gange war. Es ist doch immer wieder erstaunlich wieviele unattraktive Menschen bereit sind sich zur Erheiterung der Massen auszuziehen und halb nackt durch die Gegend zu zappeln.
Die Lokalitaet und die Atmosphaere erinnerten mich unheimlich stark an meinen Mallorcaurlaub vor 7 Jahren mit meinem kleinen Bruder Felix - der einzige Unterschied: Es werden keine deutschen Schlager gespielt. :-( Dafuer gibt es Stripwettbewerbe, Wet-T-shirtaktionen, usw.
Ich beschloss kurzerhand mich dem Treiben anzupassen. So kletterte ich auf irgendeinen Tisch, tanzte wie verrueckt und amuesierte mich herrlich ueber die laecherlichen Annaeherungen zwischen Maennern und Frauen. Auf diesen Backpackerpartys geht es noch krasser zu als normal... Es dauert genau 30 Minuten bis auch der letzte weisse-Turnschuh-Traeger-mit-Goldkettchen-Typ mit einer Minirock-tiefer-Ausschnitt-Schnitte rumknutscht. Reisen macht anscheinend noch sehnsuechtiger als man von Natur aus schon ist.
Nach einer Stunde vergeblichen Wartens auf den Pur-Party-Mix und bestimmt 10 Antanzattacken von seltsamen Kerlen beschloss ich ins Bett zu gehen und die Nacht dem Partyvolk zu ueberlassen.
Vielleicht bin ich fuer sowas einfach schon zu alt :-) Auf jeden Fall hab ich mich auch ohne Highheals, Minirock oder Bauchfrei-T-shirt gut amuesiert...

Heute werde ich wie gestern die meiste Zeit auf meinem Surfboard verbringen und zum Sonnenuntergang zum oestlichsten Punkt Australiens wandern. Morgen frueh holt mich meine Gastfamilie ab und wir fahren nach Mullumbimby ca. 20 Kilometer nordwestlich von Byron Bay. Dort werde ich eine Woche lang fuer Unterkunft und Verpflegung arbeiten (Wwoof - Willing workers on organic farms) bevor ich meine Reise nach Brisbane fortsetze.


"are we human or are we dancer
my sign is vital, my hands are cold
and I'm on my knees looking for the answer
are we human or are we dancer
"

"Human" by: The Killers
(Mein absolutes Lieblingslied at the moment...)

Donnerstag, 3. September 2009

Life ist better when you surf!

Dieser Satz stand auf meinen Surfboards in den letzten 4 Tagen. Was soll ich sagen? Es stimmt einfach! Die vergangenen 4 Tagen gehoeren definitiv zu den besten die ich je hatte!

Ich hab bestimmt 4 Liter Salzwasser geschluckt, trotz Neoprenanzug gefroren, Sonnenbrand auf Fuessen und Gesicht und staetig Angst vor Haien gehabt. (Uns wurde gesagt, dass der Strand sicher sei - die letzte Haiattacke liegt schon 3 Jahre zurueck... beruhigend, oder?) Trotzdem einfach nur genial! Unsere Gruppe bestand aus 28 Leuten - gelernt und geuebt haben wir jeweils mit 14 Leuten und 2 Trainern pro Gruppe. Und ja, man muss sich das Surfcamp genauso vorstellen wie man es in der Fantasie tut. Ein kleines Huettendorf 200 Meter vom Strand entfernt mit Haengematten und Palmen... Auch die Surflehrer sehen genauso aus wie man es erwartet. Braun gebrannt, nicht gerade unattraktiv und sie neigen zu infantilen Verhalten. Nichts von dem was sie sagen darf man ernst nehmen und sobald sie im Wasser sind toben sie sich aus wie 6 Jaehrige und Lachen sich ueber uns kaputt wenn eine 1,5 Meter Welle ueber uns Anfaengern zusammenstuerzt. Unglaublich wie sehr ich unter Muskelkater gelitten hab - genauso wie in einem 1 woechigen Schwimmtrainingslager. Kein Wunder wenn man jeden Tag 4 Stunden im Meer verbringt und staendig gegen die Wellen und Stroemungen ankaempft. Das genialste an allem? Surfen morgens um 6:30 Uhr zum Sonnenaufgang. Eiskalt aber unbeschreiblich. Vorallem als ca. 100 Meter von mir eine Delphinfamilie vorbeizog... Jetzt bin ich gerade fuer 2 Stunden in Sydney bevor ich nachher den Bus nach Bayron Bay nehme - 10 Stunden Fahrt! Dort gehen wir ohne Trainer surfen! ich glaube man merkt es: ich freu mich drauf!
Hochkonzentriert...
Aber immer laessig....
Auch die Trainer freuen sich...


Und ich mich sowieso...

Ich hab mein Board auf dem Kopf (zu kurze Arme um es unter den Arm zu nehmen...) und die Trainer im Ruecken!

Die Gruppe am letzten Tag!