Freitag, 30. November 2018

Ein Freund, ein guter Freund...

...das ist das Beste was es gibt auf der Welt.

Ich weiß gar nicht, wie ich beschreiben soll was für ein Glück ich in meinem Leben durch Freundschaft erfahre.

Es vergeht kein Tag an dem ich nicht wenigstens einmal denke: Ich bin ein Glückskind weil es diese wunderbaren Menschen um mich herum gibt.

Manchmal sind es Kleinigkeiten... da stehe ich im Baumarkt als ich eine Sprachnachricht aus Lettland bekomme. Ein Freund den ich in Portugal kennengelernt habe fragt sich was ich so treibe, ob das Leben es gut mit mir meint und hängt ein "schleich Dich, mein kleiner Sonnenschein" hinten dran... nach 3 Monaten ohne Kontakt knallt so eine Nachricht in mein Leben und ich stehe lachend und glücklich vor dem Glühbirnenregal (die Leute gucken natürlich mal wieder komisch weil ich einen Lachkrampf habe) und freue mich einen Keks.

Manchmal sind aber auch unglaubliche Geschenke und Aktionen die zu mir kommen... in der letzten Woche haben zwei Freundinnen unabhängig voneinander Flüge für mich gebucht. Ohne langes hin und her und ohne große Fragerei ob dass wirklich eine gute Idee ist. So bin ich über Silvester spontan zum surfen in Marokko und nächstes Jahr im Oktober auf Mallorca. Und ja: ich bin mir sicher, dass diese einzigartigen Menschen mich nicht aus Mitleid einladen mit ihnen Urlaub zu machen. Es sind einfach großartige und wundervolle Freundinnen.

Oder gestern... ich bin zum Abendessen verabredet... Mit einem Freund von dem ich irgendwie dachte, dass wir uns voneinander distanziert hätten. Wir treffen uns, steigen gleich wieder in tiefgründige Gespräche ein, sagen offen was die gefühlten Gründe für die Distanz waren, sprechen aus wie wichtig uns der andere ist. Und dann dieses ungeplante und unbeschreibliche Versprechen dass dieser Mensch Dich immer in seinem Leben haben möchte, komme was wolle. Ich habe auf dem Weg nach Hause so viel geweint. Dieses Geschenk hat mich so berührt und mir gleichzeitig eine so große innere Basis aus Dankbarkeit und Vertrauen gegeben. Unbeschreiblich. Und als die Tränen in der U-Bahn getrocknet waren stieg ein Mann ein, sprach mich an, erzählte mir in 5 U-Bahnstationen, dass er nächste Woche mit einem Bulli von Berlin nach Griechenland fährt und er sich unheimlich darauf freut. Ich schmunzel in mich hinein, danke dem Universum für diese interessante Begegnung, umarme den Typen (dessen Namen ich noch nicht mal weiß) zum Abschied und wünsche ihm eine spannende und inspirierende Reise.
Was für ein fachettenreicher und unglaublicher Abend.

Manchmal sagen Leute zu mir: Karin, irgendwie ist Dein Leben wie ein guter Film. Mal Abenteuer, häufiger Komödie, zwischendurch Liebesfilm und bestimmt oft Drama.
Ja, ich habe zwar noch keinen Soundtrack gefunden aber irgendwie stimmt das schon....

Aber dieser Film wäre nichts ohne diese ganzen wundervollen Menschen die mit mir ihr Leben, ihre Erlebnisse, ihre Freundschaft, ihre Zeit, ihre Gefühle und ihre Liebe teilen.

So unbeschreiblich dankbar!

Donnerstag, 29. November 2018

Trauermonat November

Wenn es draussen dunkel und kalt wird und sich der Spätsommer endgültig verabschiedet hat, dann ist November. Früher habe ich diesen Monat gehasst... ich bin regelmässig in Winterdepressionen verfallen und habe dem Sommer nachgetrauert. In diesem Jahr ist das anders. Ich habe für mich erkannt, wie wichtig alle Jahreszeiten und die damit verbundenen Veränderungen für mich sind. Der Herbst und Winter entschleunigt, es ist jetzt okay auch mal einen Nachmittag auf dem Sofa mit Tee und lesen zu verbringen.
Und der November ist in diesem Jahr auch der Monat der Trauer. Den ganzen Frühling und Sommer habe ich den Schmerz und die Verletzungen verdrängt, jetzt bricht es regelmässig aus mir heraus. Den Mann verloren zu haben, von dem Du dachtest, dass er die Liebe Deines Lebens ist, schmerzt unbeschreiblich. Nach 5 Jahren mit so vielen Krisen und Verletzungen gibt es seit Januar keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft mehr. So viele verzweifelte Kämpfe, so viele Neuversuche...  Jetzt bleibt nichts anderes als Abschied zu nehmen, zu trauern und das ganze Spektrum der Emotionen zu zulassen. Dazu gehören auch diese beinah unerträglichen Gefühle, die Tränen und die Verzweiflung.
Ich muss noch einmal durch das Tal der Tränen um diese 5 Jahre gehen lassen zu können. Weinen und trauern kann aber auch sehr befreiend sein und ich weiß, dass es mir nach diesen schweren Zeiten besser gehen wird. Ich werde wieder offen und bereit sein Liebe zurück in mein Leben zu lassen.
Und Trauern muss man nicht ständig :-) ..nebenbei genieße ich so viele wunderbare Dinge... Schwimmen mit meinen Neffen, Schlittschuhlaufen, etliche Sportangebote ausprobieren, Freunde treffen, Reisen, handwerkern, die Treffen mit meinem Erfolgsteam, kochen... das Leben ist und bleibt bunt und auch die dunklen Farben haben ihre Daseinsberechtigung.