Mittwoch, 12. Juni 2019

Alles neu macht der Mai

Letztes Jahr im Mai war ich auf dem Jakobsweg. Heute ist das für mich eine irritierende Erinnerung. Ist es wirklich erst ein Jahr her? Gefühlt sind diese Erlebnisse noch nicht so lange her - gleichzeitig habe ich das Gefühl die Menschen, denen ich begegnet bin, schon so viel länger zu kennen.

Ein Jahr ist rum und ich habe es ungeplant geschafft mein ganzes Leben einmal auf den Kopf zu stellen. Vor einem Jahr war ich Schwimmtrainerin und habe in Mariendorf gewohnt... Heute wohne ich im hippen Friedrichshain, arbeite als Office Managerin in Kreuzberg, bin Vegetarierin, habe meine Bank aus Nachhaltigkeitsgründen gewechselt, bin Single und voller Lebensfreude und Energie.

Zwischendurch bin ich selbst erstaunt wie wenig mir Veränderungen ausmachen. Natürlich gibt es immer mal auch Zweifel und ein Innehalten. Insgesamt habe ich in den letzten Jahren aber für mich gelernt meine Ängste, als das wahrzunehmen, was sie in Wirklichkeit sind: Sie sind Achtungszeichen, die mich Aufmerksam machen, aber nicht aufhalten sollen. Wenn heute eine Angst auftaucht traue ich mich hinzusehen und zu ergründen was wirklich dahinter steckt. Ich bin nicht mehr bereit mich von meinen Ängsten steuern oder einschränken zu lassen. So kann ich heute um so mehr ich selbst sein - die Angst, dass andere mich komisch finden könnten, habe ich zum Glück schon länger abgelegt. :-)


Sonntag, 10. März 2019

Wie die Zeit vergeht...

Als Kind fand ich es immer seltsam, dass die alten Leute sagten,  im Alter verginge die Zeit so schnell. Heute weiß ich nur zu gut was Sie meinen. Die Zeit rast. Auf einmal ist es schon über ein Jahr her, dass ich den Entschluss gefasst habe zu kündigen und mich noch mal auf meine eigene Reise zu begeben.

Es fühlt sich unwirklich an, was alles in diesem Jahr geschehen ist und wenn ich meine eigenen Blogeinträge lese, erwische ich mich dabei, dass ich denke: Wow. Die macht ja spannende Dinge, die würde ich mal gerne auf einen Kaffee treffen. Und dann stelle ich irgendwie irritiert fest, dass ich selbst diese Person bin. Ich mache mir also mal einen Kaffee :-)

Mir wird immer wieder empfohlen ein Buch zu schreiben. Über das Leben, über den Jakobsweg, über das Reisen oder selbst jetzt über meine Zeit als Arbeitslose. Ich muss dann immer ein wenig schmunzeln... ich habe viel zu viel Freizeitstress um nebenbei noch ein Buch zu schreiben. In 2019 war ich schließlich schon in Marokko, in Rosenheim und Köln. Ich habe an Comfort-Zone-Challenges, Eye-Contact-Experience und New Work Meetups und einem Improtheater-Workshop teilgenommen und habe Langhanteltraining, Spinning und Bodyattack für mich entdeckt. Es vergeht keine Woche in der ich nicht etliche Dinge vorhabe, Neues ausprobiere oder verabredet bin. Ich fühle mich wie eine Rentnerin auf Zeit - die haben schließlich auch immer irgendwas vor.

Nebenbei habe ich auch eine Anzeige in einem Berliner Newsletter veröffentlicht in dem ich anbiete Menschen beim Aufräumen, Entrümpeln und Aussortieren zu unterstützen. Es gab etliche Rückmeldungen und ich habe die ersten Missionen schon erfüllt.

Ich genieße diese Zeit sehr. Die Begegnungen, die Herausforderungen, die Möglichkeit mich auszuprobieren und daran immer auch ein wenig zu wachsen.

Das Leben ist Veränderung. Sei offen, mutig und fröhlich.

Sonntag, 17. Februar 2019

Meine Komfortzone und ich...

Letzte Woche war ich auf einer speziellen Veranstaltung. "Comfort-Zone-Challenge" - verlasse Deinen Komfortbereich, setz Dich absichtlich unangenehmen Situationen aus, händel Deine Angst und wachse daran.

Huh... Gesagt, getan! Nach einem kurzen einführenden Vortrag ging es mit unterschiedlichen "Aufgaben" raus auf die Straße. Wer mich etwas kennt weiß, dass ich in vielen Situationen (die anderen schon peinlich oder unangenehm sind) nicht ängstlich oder schüchtern bin. Meine erste Aufgabe lautete also: "Mach einer fremden Person ein Kompliment - am besten jemanden der Dich einschüchtert!". Als ich also drei Russen vor dem Porsche-Showroom ansprach, um ihnen zu sagen, dass ich es cool finde, das sie alle die gleiche Mütze tragen, hatte ich schon unheimliches Herzrasen. Auch dem Rappertypen in der U-Bahnstation zu sagen, dass seine Turnschuhe der Knaller sind, führte zu etwas Angstschweiß auf meiner Stirn. Beide Aktionen brachten mir aber ein Lächeln von den Personen gegenüber ein und gaben mir die Erkenntnis, dass es wirklich nicht schlimm ist andere Menschen anzusprechen. Fremde Menschen auf der Straße zu umarmen oder mit ihnen ein Selfie zu machen fiel mir relativ leicht. Auch einer fremden Person einen schlechten Witz zu erzählen ist für mich keine Herausforderung (eher überhaupt einen schlechten Witz zu kennen.... kommt der Cowboy vom Frisör, ist das Pony weg).
Seit dieser Veranstaltung versuche ich also jeden Tag mich selbst etwas zu fordern und bewusst meine Komfortzone zu verlassen. Fremden Menschen ein Kompliment zu machen oder sie darauf hinzuweisen, dass ihr Rucksack offen ist fällt mir mittlerweile leichter. In der Öffentlichkeit eine Stehgreifrede zu halten, in der U-Bahn laut die nächste Station anzusagen oder eine fremde Person zu fragen was ihr erster Gedanke war als sie mich gesehen hat.... alles noch in Arbeit :-)

Gib der Angst nicht so viel Raum in Deinem Leben!