Donnerstag, 22. Oktober 2009

Meine Kreditkarte...

...ist mein bester Freund. Unglaublich wieviel Geld man so ausgeben kann. Habe heute meine Tour zum Ayers Rock gebucht, mein Ticket fuer den Ghan-Zug reserviert und eine neue Digitalkamera gekauft. Was solls... Geld ist wiederbeschaffbar - Reiseerfahrungen nicht.

Morgen frueh geht es dann also um 6Uhr auf zu einer 3 taegigen Campingtour im roten Zentrum. Neben den Ayers Rock geht es noch zu den Olgas und dem Grand Canyon. Uebernachtet wird im Swag - einem Outdoorschlafsack direkt unter dem Sternenhimmel. Das wird bestimmt ein Spass. Am kommenden Donnerstag nehme ich dann den Ghan-Zug von Alice Springs nach Adelaide. 24 Stunden Fahrt quer durchs Outback. Da wird so mancher Bahnfan-Traum wahr. In der Naehe von Adelaide geht es dann nochmal fuer eine Woche wwoofen... Muss ja einen positiven Abschluss finden. :-)

Gesundheitlich geht es mir etwas besser. Zum Glueck kein Fieber oder Gliederschmerzen. Gehe also von einer normalen Erkaeltung und nicht von der Schweinegrippe aus :-)

Bis Sonntag bin ich also mal wieder ohne Handyempfang oder Internet im australischen Outback verschollen!

Bis die Tage,
Karin (Expert of spending money...)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

An Experience that will last a lifetime!

Ich bin gut in Alice Springs angekommen und schlafe mich erstmal aus. Hab eine dicke Erkaeltung und natuerlich Herpes... Hab auf der Busfahrt nochmal ueber die letzte Woche nachgedacht. Das schlimmste in dieser Zeit war fuer mich nicht das Essen, mein dreckiges Bett oder die harte Arbeit. Es war die menschliche Kaelte die mir so viel ausgemacht hat. So missachtet zu werden tut einfach unendlich weh. Und auf die Frage warum wir/ich mich nicht beschwert habe und einfach nach 2 Tagen abgehauen bin: Ich habe mich beschwert. Aber wenn du 125 Kilometer von allem entfernt bist, bist du 100% abhaengig von deinen Gastgebern. Du kannst das Grundstueck nur verlassen, wenn dich jemand bringt. Selbst bis zur naechsten Strasse laeuft man 30 Kilometer durch die Wueste - da verscherzt man es sich besser nicht mit den Menschen, die dich aus dieser Einoede wieder wegbringen koennen.

However, hier ein paar Bilder aus dem Outback!

Rinder zusammentreiben...

Wenn das Leben hart ist, sollte man trotzdem versuchen Spass zu haben.

Wir Arbeiter: (v.l.: Georg, Anabell, Alex, Julie, icke)


Ein 53 Meter langer "Roadtrain" auf dem die Rinder verladen werden!

Ein schrotter Traktor und rumalbern zum Feierabend


Outbackgirl - ich bei einer Outbackbeerdigung


Der Helicopter treibt die Rinder aus der Luft ueber das 30 x 40 Kilometer grosse Grundstueck der Familie!

Outbackbeerdigung auf die ich die Oma begleiten musste.

Man buddelt ein Loch in die Mitte of Nowhere, trinkt ein Bier dabei und buddelt das ganze wieder zu.

Muellabfuhr oder Deponie Fehlanzeige! Aller Muell wird einfach verbrannt.

Heisser Hut, wa?

Zaeune bauen... nein, die Teile sind gar nicht schwer - ist ja nur Eisen!
Nach dem Zaeune schleppen - Georg, ich und Alex

Eine Hauptstrasse auf dem Grundstueck um von einem Ende zum anderen zu fahren.

Das Wohnhaus rechts (besteht aus 3 Containern und vielen Blechen) in der Mitte des riesigen Schrottplatzes. Hier wird einfach alles irgenwo aufgehoben.


Einer von tausenden Termittenhuegeln

Dienstag, 20. Oktober 2009

Die haerteste Woche meines Lebens

Still, alive!
Danke Johanna fuer den letzten Blogeintrag - mir war einfach wichtig, dass sich niemand Sorgen macht weil ich keine Blogeintraege oder E-mails schreibe.

Ich habe die haereste und schlimmste Woche meines Lebens hinter mir und ich weiss nicht so recht wo ich anfangen soll. Ich war auf einer Outbackfarm - 125 Kilometer von jeglicher Zivilisation (Supermarkt, Post, etc.) entfernt und habe dort 12-14 Stunden am Tag geschuftet. Eigentlich ist es auch eine Wwoofing-Gastfamilie... also sind maximal 6 Stunden Arbeit als Ausgleich fuer Unterkunft und Essen erlaubt. Wie soll ich erklaeren was diese Woche in der Mitte des Nichts abgelaufen ist?
Mein Tag began um 5:30Uhr mit Fruehstueck - Weisses Toastbrot mit Butter und Tee. Anschliessend ging es meistens raus auf die Weiden, Rinder (die Familie hat ca. 3500 Rinder) zusammentreiben und anschliessend im Gatter sortieren. Wir (neben mir noch 4 andere deutsche, die aber angestellt waren und Geld verdienten) standen viele Stunden in der australischen Sonne (immer bei 34-40 Grad), atmeten den roten Wuestenstaub ein und scheuchen die bekloppten Rinder in verschiedene Gatter. Manchmal liefen die Amok und rasten wild auf uns zu und deine einzige Rettung war der Sprung ueber den Zaun. Ich hatte noch nie so viel Schiss in meinem Leben. In der Mittagspause gab es erneut Toastbrot mit Butter - manchmal etwas Kaese. Anschliessend bis zum Sonnenuntergang weitergearbeitet um schliesslich das Abendessen (entweder Toast mit Butter - genial, oder????) oder 3-4 Tage alte Essensreste der Familie zu verzehren.
Obwohl ich schon einiges in meinem Leben erlebt habe, habe ich mich noch nie so mies und unmenschlich behandelt gefuehlt. Die Familie (neben den Eltern & Grosseltern noch 3 Kinder im Alter von 12, 8 und 3 Jahren) hatte die besten Mahlzeiten, die Kinder staendig Obst, Eis, Saft... waehrend man uns Toastbrot und Regenwasser vorsetzte. Es gab nie ein Danke fuer unsere Arbeit, nie ein Anzeichen von Menschlichkeit. Ich bin einige Abende mit Hunger in mein dreckiges Bett (es gibt keinen Bettbezug oder aehnliches - ich schlief auf einer nackten, versifften Schaumstoffmatratze) gegangen und wir alle (also die Arbeiter) haetten etliche Stunden am Tag vor Demuetigung und menschlicher Kaelte heulen koennen. Dazu kam es nur selten - die meiste Zeit haben wir versucht ueber die Situation lautstark zu lachen -lieber Bauchschmerzen vor Lachen als vor Hunger.
Die Familie selbst wohnt im groessten Chaos was ich je gesehen habe.

Mehr ueber die letzte Woche im naechsten Blogeintrag - auch Bilder. Ich nehme gleich den Bus von Cloncurry ueber Mt. Isa nach Alice Springs. 12 Stunden Fahrt die mir hoffentlich genug Zeit geben die letzte Woche mental zu verarbeiten. In Alice Springs muss ich mir dann eine neue Kamera kaufen - eine ganze Rinderherde ist ueber meine gelaufen.

Seid mir nicht boese, wenn ich etwas Zeit brauche um Mails, etc. zu beantworten. Da hat sich einiges angestaut und ich muss auch erstmal Ordnung in meinem Kopf machen.

Die letzten 25 Jahre meines Lebens haben mich zusammen nicht so hart gemacht wie diese eine Woche im Outback Australiens.
Over and Out.

Lust mit den Tierchen einen ganzen Tag in Hitze und Staub zu verbringen?

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Karins Mutter teilt mit

Habe eben mit Karin telefoniert, sie ist gut auf der Farm angekommen. Es geht ihr gut, jedoch hat sie kein Internet und auch keinen Handyempfang. Sie wird also ca. 10 Tage nichts von sich hören lassen.
Am Telefon hört sich die Situation etwas chaotisch an, sehr viele Tiere (ich glaube, 3000 Rinder) noch 3 Deutsche, die für Geld arbeiten. Sie gehört wohl eher zu den Arbeitskräften, als zur Familie. Sei aber OK für sie.
Wir sind sicher alle gespannt auf den nächsten Eintrag!!!
Alles Gute für Karin und liebe Grüße an alle Leserinnen und Leser!
Johanna

Montag, 12. Oktober 2009

Hinter den Kulissen...

...bin ich gerade ziemlich nachdenklich, euphorisch und frustriered, dass mir nur noch 7 Wochen in Australien bleiben. Ich habe momentan das Gefuehl in Stress zu geraten weil ich noch soviel sehen will und nur noch so wenig Zeit bleibt. Ich weiss, fuer die Leute die Zuhause auf mich warten erscheint es wie eine Ewigkeit bis ich wieder deutschen Boden betrete - fuer mich rast die Zeit gerade. Habe auch schon ernsthaft ueberlegt meinen Flugtermin erneut umzubuchen - das macht aber keinen Sinn. Neben zu wenig Zeit gibt es ein weiteres Problem: "Running out of Money" und eigentlich freue ich mich ja auch auf meine Rueckkehr, meine Familie und meine Freunde. Es tut nur so weh so viele Freunde in der ganzen Welt zurueckzulassen (mit denen man unbeschreibliche und unvergessliche Momente geteilt hat) - unsicher ob man sich je eines Tages wiedersieht.

Meine Erlebnisse, Erfahrungen und die Menschen die ich auf meiner Reise getroffen habe veraendern mich, bringen mich zum nachdenken. Ich kann schwer beschreiben wie ich mich im Moment fuehle - eine seltsame Mischung aus Sentiamentalitaet und Glueck.
Whatever...

Life is about people und es wird schon einen Sinn haben warum meine Reise am 2.12.2009 am Flughafen in Sydney enden wird.

Bis dahin,
Karin aus Townsville, Queensland, Australien!


P.S: Und noch etwas frustrierendes: Ich musste meine geliebten Turnschuhe zuruecklassen - die letzten Monate waren einfach zuviel fuer meine bereits 3 Jahre alten Schuhe. Mano...


Mein Geschenk an die australische Abfallwirtschaft!
Meine heissgeliebten Adidas-Schuhe!

Sonntag, 11. Oktober 2009

I am sailing....

Zurueck vom Segeltrip - ja, es war grandios!
Fuer 3 Tage und 2 Naechte sind wir um die Withsunday Inseln gesegelt. 12 Leute plus 2 Crewmitglieder. Den ganzen Tag Segeln, Essen, Schnorcheln, Doesen, usw....
Haette mir mal frueher jemand sagen koennen, dass auch Segeln ein riesen Spass ist???
Aber ich lasse besser Bilder sprechen!

Unser Boot - die Ragamuffin 2!

Wir Maedels mit unserem Skipper! Nein, der ist wirklich nicht heiss aber ganz nett! Wie kann man sich bitte mit 24 Jahren eine Anker auf die Brust tatowieren lassen???? (Dieses Kunstwerk sieht man auf dem Bild leider gerade nicht - aber es ist haesslich!)
Leben an Board...

Segeln... Juhu!
Die Route!

Whitehaven Beach! Huebsch, oder?
Ich, Luci und Anne am Whitehaven Beach
Segeln...

Erfrischendes Bad - leider immer mit Neoprenanzug wegen den Wuerfelquallen
deren Tentakeln toedlich sein koennen.


Langsam neigt sich der Tag dem Ende zu...

...und es wird Zeit zu ankern...


... um ueber den Tag, die Welt und das Leben nachzudenken!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Traveling goes on...

Irgendwann ist immer die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen und meine Reise fortzusetzen. Man wird mit der Zeit muede auf Wiedersehen zu sagen - besonders wenn man nie weiss ob man sich wirklich irgendwann einmal wieder sieht! Ich hoffe.
Ich habe zwei Wochen mit der Familie Batt verbracht - zwei Wochen in denen ich meine Meinung ueberdenken, Ansichten aendern und vieles lernen musste. Zwei unvergessliche Wochen. Ich habe hart gearbeitet, gelacht bis ich Bauchschmerzen hatte, war in Fluessen und Teichen schwimmen, zum Sonnenuntergang am Meer, hab jeden Tag lecker gegessen, Huehner, Gaense und Pferde gefuettert, war in der Kirche und fuer eine kurze Zeit Teil dieser Familie!
Morgen geht es nach Airlie Beach, Segeln fuer ein paar Tage. Anschliessend ins Landesinnere, in der Naehe von Cloncurry auf eine Rinderfarm im Outback zum Wwoofen. Es warten noch so viele Abenteuer und Eindruecke auf mich...

Liam und Rohan auf unserem Weg zum Badetuempel

Huehnchen... oder zwei Chicks!

Harte Arbeit am Fahrradschuppen!


Teaparty (v.l. Jesse, Andrew (Freund d. Familie), Icke, Liam

Auch Star muss mal gewaschen werden. Leider ist sie schon zu alt um auf ihr zu reiten.
Und wenn sie sauber ist, brauch ich ne Dusche.