Es ist Zeit für ein paar Abschlussgedanken. Auch wenn man sagt, dass der richtige Jakobsweg erst beginnt wenn man ca. zwei Wochen zurück zu Hause ist.... hier eine kleine Zusammenfassung meiner Gedanken der letzten 3 Wochen.
Ich bin gestern mit dem Bus zurück nach Porto gefahren. An vielen Orten vorbei, die ich in den letzten Wochen zu Fuß erreicht habe. Vorbei an den wunderbaren Wäldern, Feldern und Flüssen... es waren dort so viele Gerüche und Geräusche, so viel Ruhe, so viel Zeit. Entlang des Weges gab es unendlich viele Begegnungen, kurze Grüße an die Bauern auf dem Feldern, Bon Caminho von vielen Einheimischen und Mitpilgern. Ein Nicken, ein Lächeln ein kurzes Gespräch. Manche Menschen haben mich sehr bereichert, inspiriert und beeindruckt. Einige sind zu Freunden geworden. Ich habe viel geschenkt: meine Pflaster, mein Essen, meine Sonnenmilch, meine Hand, etliche Kaffees, immer mein Lächeln. Und ich habe so viel mehr geschenkt bekommen. Essen, Umarmungen, meinen Wanderstock, Musik und Gelächter, Freunde, Lebensgeschichten, Urvertrauen, Zuversicht und unvergessliche Momente.
Der Weg hat Spuren hinterlassen. Er hat Ängste genommen, ich konnte mich fallen lassen. Der Weg gibt dir alles was du brauchst. Und es ist das echte Leben in klein. Ich bin in einer gewissen Weise also auch gläubiger geworden. Ich glaube nicht an den „Gott“. Ich glaube nicht an die Institution Kirche in deren Namen seit tausenden von Jahren schlimme Dinge geschehen.
Ich glaube an das Universum, daran dass uns das Leben geschenkt wurde um es zu leben. Um zu lieben - unsere Mitmenschen, die Natur, uns selbst. Die Liebe verbindet alles. Auch alle Religionen. Und das Caminho-Gefühl möchte ich mitnehmen, Für jeden Tag. Gib und Du wirst beschenkt. Wir sind alle auf dem gleichen Weg.
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