Übers verlängerte Wochenende war ich bei meiner lieben Freundin Moni in München. Mit Schneeschuhwanderung, Kaiserschmarrn, Rotwein vor Kamin und vielem mehr war es ein richtiger Kurzurlaub. Herrlich! Moni ist eine besondere Freundin - wir kennen uns noch nicht mal ein Jahr, wohnen rund 600 Kilometer auseinander, zwischen uns liegen 20 Jahre Altersunterschied und trotzdem sind wir so vertraut und wissen so viel voneinander als würden wir uns schon 10 Jahre kennen. Es ist ein wunderbares Geschenk wenn Dir solche Menschen im Leben begegnen. Menschen die Dir ihre Haustür aufmachen als würdest Du dort wohnen, die Dich teilhaben lassen an ihrem Leben und die sich einfach darüber freuen, dass es Dich gibt.
Ich werde im Moment so reich von so vielen Menschen beschenkt...
Da erträgt man sogar das Pflicht-Telefonat mit dem Arbeitsamt etwas leichter:
"Frau Becker, als was arbeiten Sie aktuell?"
"Ich bin Schwimmtrainerin für Leistungssportler."
"Aha, ich gucke hier mal in meinem Computer. Sportlehrer? Fachkraft für Bäderbetriebe? Masseurin? Tauchlehrer?"
"Nein, bin ich alles nicht. Ich bin Schwimmtrainerin."
"Den Beruf gibt es bei mir nicht. Wir müssen eine der genannten Dinge auswählen. Ist Tauchlehrer am passenden?
"Nein, mit Tauchen habe ich wirklich gar nichts zutun."
"Frau Becker, Sie müssen sich nicht arbeitslos melden wenn Sie nicht möchten. Sie müssen schon mit uns kooperieren."
"Ich kooperiere gerne. Aber ich bin nichts von den genannten. Vielleicht am ehesten noch Sportlehrerin."
"Dann trage ich das jetzt ein. Was ist ihr höchster Schulabschluss?"
"Ich habe Abitur gemacht. Dass ist jetzt aber 14 Jahre her. Ich glaube nicht, dass das einen potentiellen Arbeitgeber interessiert."
"Doch, ich muss das hier eingeben. Name der Schule und Datum des Abschlusses bitte! Und haben Sie studiert?"
"Ja, BWL als duales Studium."
"Gut, damit finden wir auf jeden Fall einen Job für Sie."
"Mit BWL habe ich schon seit 10 Jahren nichts mehr am Hut. Ich glaube nicht, dass ich in dem Bereich wieder arbeiten kann oder will."
"Aha. Was wollen Sie denn dann machen?"
"Das weiß ich noch nicht. Ich denke etwas was mir Spaß macht und wobei ich mein ganzes Potential entfalten kann."
"Dann haben wir jetzt alles. Bitte stellen Sie sich nochmal persönlich vor, spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit."
"Mache ich. Danke. Ihnen noch einen schönen Tag und alles Gute."
"Ja, Tschüss."
Ach ja...
nach diesem sehr interessanten Gespräch war ich kurzfristig etwas frustriert. Zu viel negative Energie.
Als Gegenmaßnahme habe ich eine halbe Stunde später spontan ein Zugticket für übermorgen gebucht. Jetzt geht es Samstag für ein paar Stunden nach Hannover. Pia und ich treffen uns auf halber Strecke zwischen Bielefeld und Berlin für ein paar Stunden zum Quatschen, Kaffee trinken, Lachen, sich in den Arm nehmen.
Leben ist was man draus macht.
Donnerstag, 1. März 2018
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