Sonntag, 23. April 2023

Vertraute Gesichter in Wien

Ich bin im schönen Wien und besuche Lisa. Lisa habe ich 2018 (wie auch Ladi) auf dem Jakobsweg kennengelernt und noch im gleichen Jahr in Wien besucht. Damals hat sie noch im Wohnheim des Krankenhauses gewohnt. Jetzt ist sie frisch von einem Jahr Weltreise zurück und hat noch nicht wieder zu arbeiten begonnen. Unser Timing für ein Wiedersehen ist also perfekt. Und die Freude über das spontane Treffen groß.

Wir sitzen mit weiteren Freundinnen von ihr in der Sonne im Park, quatschen, spielen Wizzard und gönnen uns ein Eis. Was für ein Luxus mal wieder so alltägliche Dinge vor der schönen Kulisse Wiens tun zu können.


Wir fahren zu Lisas Freundin Conny nach Hause, trinken Aperol, kochen ein leckeres Linsendal, spielen „Azul“ und „6 nimmt“. Ich bin glücklich und dankbar.

Ich schaue irgendwann auf mein Handy und lese eine Nachricht von meiner Berliner Freundin Kathi: „Du bist in Wien? Verrückt! Ich auch! Ich laufe morgen früh den Halbmarathon. Vielleicht sehen wir uns ja an der Strecke.“ 

Ich muss lachen… manchmal haben so WhatsApp-Statusmeldungen wohl doch was Gutes. Und natürlich bin ich am nächsten Tag an der Strecke! 

Nach einer erholsamen Nacht auf dem Sofa, schnappe ich meinen Rucksack, verabschiede mich von Lisa und Conny und mache mich auf den Weg ins Zentrum. 

Ich stehe bei Kilometer 14 und warte auf Kathi und ihre Schwester Susi. Ich freue mich einen Keks als ich die beiden im Läufergetümmel entdecke. Kathi scheint nicht glücklich … (der Grund ist hoffentlich eher ihr Wohlbefinden als meine Anwesenheit). Ich rufe beiden etwas Motivation hinterher, renne zur U-Bahn und fahre zu Kilometer 18. Auch dort entdecke ich beide und 3 Kilometer vorm Ziel ist Kathi etwas fröhlicher. 

Ich trinke einen Kaffee in der Sonne und lasse die Marathonatmosphäre noch etwas auf mich wirken bevor ich mich auf den Weg Richtung Ziel mache. 

Kathi umarmt mich mit den Worten: „OMG, du warst echt mein Anker in diesem Rennen. Mir ging es überhaupt nicht gut. Da war es so gut dich zu sehen!“

Ja, Leute ins Ziel schreien kann ich und auch für Kathi ist diese Situation von mir angeschrien zu werden nix Neues (Kathi ist eine meiner ehemaligen Schwimmerinnen ;-)). 


Wie gut in Wien gleich einige vertraute Gesichter zu sehen und wieder bestätigt sich die Erkenntnis meiner Reise:

„Ohne Menschen sind selbst die schönsten Städte nur alte Steine.“  

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