Montag, 27. April 2009

Herbststuerme..

Waehrend in Deutschland konsequent der Fruehling einzieht, wird das Wetter in Neuseeland immer schlechter. In den letzten Tagen hat es sehr viel und fast ohne Unterbrechung geregnet. Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen unseren freien Tag gut zu nutzen. Also ging es mit Norman, Martin und Sun-Mi an den Strand um sich den Sturm um die Nase wehen zu lassen und die Surfer in dem hohen Wellengang zu bewundern. Eine sehr schoene Abwechselung zum sonstigen Arbeitsalltag. Norman und Martin aus Lutherstadt-Wittenberg sind vor einer knappen Woche hier in Tauranga angekommen und warten sehnsuechtig auf Arbeit. Bei dem schlechten Wetter wird aber momentan nicht viel gepflueckt und somit auch nicht viel gepackt....Da hilft nur geduldig warten. Ansonsten ist nicht viel spekatulaeres passiert... Hab vorgestern einen ganzen Tag wieder im Repackteam statt im Labor gearbeitet. An diesem wunderschoenen Tag war unsere Aufgabe Aufkleber auf die Kiwis zu kleben. Normalerweise macht das die Pack- und Sortiermaschine automatisch... Leider hat sie es aber bei 4 Paletten vergessen und so haben wir auf jede einzelne Kiwifrucht einen Zespri-Organic-Fruit-Aufkleber geklebt und bei dieser Arbeitsbeschaffungsmassnahme versucht nicht verrueckt zu werden.
So, muss mir mal ueberlegen wohin meine Reise in einer knappen Woche fuehren soll und fuer wann ich ein Ticket fuer die Faehre auf die Suedinsel fuer mich und meinen Van buchen soll.

Geniesst den Fruehling und einen guten Start in die Woche!
Ach und dem Geist natuerlich alles, alles Gute nachtraeglich zum Geburtstag!

Martin, Norman, Icke und Sun-Mi am Strand beim Sturm

Donnerstag, 23. April 2009

Mein Leben als Laborratte..

Hab mich dazu entschlossen noch eine Woche laenger als eigentlich geplant zu arbeiten. Ich brauch etwas Geld fuer die Suedinsel, es macht Spass zu arbeiten und man wird nach kurzer Zeit einfach ein Teil der Firma. Diese Woche war recht spektakulaer. Zum einen hatten wir Feueralarmuebungen - leider hoert man die Warnsirenen aber nicht in unserem Container-Labor und somit haben wir von der Uebung erst erfahren als sie schon wieder vorbei war. Das zum Thema Sicherheit... Zum anderen hatten wir Besuch aus Japan. 5 Japaner aus einem japanischen Kiwipackhaus waren eine Woche zu Besuch um sich Tipps und Techniken abzugucken und zu lernen wie man goldene Kiwis verpackt, prueft, usw. Also Industriespionage auf hoechstem Niveau. Als die japanische Invasion unser Labor stuermte wurde ich damit beauftragt den netten Herren (von denen nur 2 gebrochen Englisch sprachen) unsere Arbeit naeher zu bringen und sie alles ausprobieren zu lassen. Eine wahre Geduldsprobe und ein echter Erfahrungswert. Jetzt hab ich also 5 Visitenkarten von allen moeglichen Fachbereichen eines japanischen Kiwipackhauses...


Arbeiten in diesem Packhaus macht auch soviel Spass, weil unsere Arbeit einfach wertgeschaetzt wird und man hier ziemlich freundlich mit seinen Mitarbeitern umgeht. Es ist eine Selbstverstaendlichkeit, dass es in jeder Pause Tee, Kaffee und Wasser gibt. Oft gibt es auch gratis Obst oder Rosinenbroetchen. Jede Woche wird der Mitarbeiter der Woche geehrt und eine Verlosung durchgefuehrt. Wir erfahren viel ueber die Ablaeufe und Entwicklungen und werden mit Kuchen belohnt wenn etwas sehr gut gelaufen ist. Diese Woche sind beispielsweise 20 fertig verpackte Paletten zum neuseelaendischen Kiwi-Tuev gegangen und alle haben bestanden. Es wurde keine einzige Kiwifrucht mit Macken, Pilzbefall oder Ueberreife gefunden. Das ist bisher noch nie und in keinem Packhaus vorgekommen. Also gabs Apfelkuchen fuer alle 200 Mitarbeiter und wie jede Woche eine Dankesrede vom Chef persoenlich.
Von diesem Umgangston koennten sich manche Unternehmen und vorallem Vorgesetzte in Deutschland was abgucken! Ich hab ja auch schon andere Erfahrungen gemacht...


So, meinen Schwimmkids wuensche ich viel Erfolg und noch viel mehr Spass beim Wettkampf in Berlin. Gruesst mir die Hauptstadt und zeigt was ihr drauf habt! Attacke!


Und hier noch ein paar Bilder aus dem Labor:

Meine Kollegin Andrea beim Farbtest!

Vorbereiten der Kiwis fuer alle moeglichen Tests. Die beiden Enden der Frucht brauchen wir fuer den Zuckertest, die duennen Scheiben fuer den Gewichtsvergleich zwischen frischen und getrocknen Fruechten und die Loecher in den Fruechten kommen vom Haertetest.
Zwei meiner japanischen Schuetzlinge beim Zuckertest. Die Kiwienden werden ausgepresst und der Saft mit einem Refractometer auf den Zuckergehalt getestet!
Meine Vorgesetzte Lorren beim Haertetest!

Kiwischeiben im Trockner. Bei 60 Grad trocknen wir die Scheiben mindestens 12 Stunden bevor wir sie erneut wiegen! Und damit wir keine verwechseln habt jede einzelne Schale einen Barcode. Hightech pur!

Dienstag, 21. April 2009

Aus gegebenen Anlass!

Hoffnungsschimmer (fuer S., H., T., R., J.,T., D., M.,... und die vielen anderen die sich jeden Tag fragen warum sie eigentlich aufstehen sollten...)

Man muss nicht ans Ende der Welt gehen um:
  • gelassener zu werden
  • positiv zu denken
  • es zu geniessen morgens die Sonne aufgehen zu sehen
  • freudestrahlend aus dem Bett zu springen um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen
  • sich aufs Wesentliche zu konzentrieren
  • zu lernen mit sich alleine zu sein
  • auf sein Bauchgefuehl zu hoeren
  • Neues zu probieren
  • seine Traeume zu verwirklichen
  • seine Sorgenfalten los zu werden
  • eine gute Tat am Tag zu tun
Man muss nicht. Aber in unserer gewohnten Umgebung sind wir oft zu traege und aengstlich um etwas zu aendern und gluecklicher zu werden!

Ich wuensche euch genug Energie und vorallem Mut um es zu wagen! Ihr habt nichts zu verlieren!

Sonntag, 19. April 2009

Keine Arbeit? Gehn wa wandern!

Hab meinen arbeitsfreien Sonntag sehr gut genutzt und war wandern... auf den Mount Manganui und zu den Mc Larrens Wasserfaellen. Gut, dass ich bei meinen Wanderschuhen nicht gespart hab. Macht sich jetzt bemerkbar! Durch das halb trockene Flussbett am Wasserfall von Stein zu Stein zu huepfen war eine Gaudi - der Weg auf die Bergspitze dagegen sehr anstrengend! Morgen gehts natuerlich zurueck in den Alltag - Kiwis testen! Esse uebrigens mittlerweile um die 6 Kiwifruechte pro Tag... sind ja in der Firma umsonst! Mit Postkarten schreiben mache ich gerade eine kleine Pause. Hab mittlerweile ca. 30 Stueck geschrieben! Wer noch keine bekommen hat: Keine Sorge! Alles in Arbeit!
Guten Start in die Woche!



Traumhafter aber anstrengender Weg zur Spitze des Mt. Manganui




Oben angekommen! Herrlicher Blick, viel Spass und leckere selbstgemachte Mandelkekse von Sun-Mi


Ein ganz kleiner Teil der Wasserfaelle



Bei den Mc Larrens Wasserfaellen und unserer Wanderung durchs Flussbett


Samstag, 18. April 2009

Wenn Dich das Glueck verfolgt lohnt sich selbst ein Griff ins Klo!

Nicht nur, dass mir hier bisher ueberhaupt nichts Negatives (bis auf die Tatsache, dass mein Auto ein einziges Mal nicht gestartet ist) passiert ist... Nein, das Glueck hat es wirklich auf mich abgesehen.
So konnte ich beispielsweise die ganze Woche arbeiten waehrend meine alten Kollegen aus dem Repacking unbezahlt zuhause sassen, ich wurde von meiner Freundin Sun-Mi bekocht und wurde gestern von Steve zum Abendessen bei MCDonalds eingeladen. Ausserdem hab ich einfach super Arbeitskolleginnen und Kollegen!
Und zu guter letzt habe ich heute 4 NZD im Klo gefunden. Da half nur: Spuelen, Augen zu und den Reichtum an sich nehmen.

Mal sehen was mein freier Sonntag morgen so fuer Ueberraschungen bereithaelt.

Fotos von der Arbeit gibts noch nicht - war einfach zu bussy!

Enjoy the weekend!

Donnerstag, 16. April 2009

Frau Becker ins Labor, bitte!

HeyHo - es hat jetzt 2,5 Wochen gedauert bis auch die neuseelaendischen Kiwipackhaus-Vorarbeiter gecheckt haben, dass Frau Becker auch zu hoeheren Aufgaben berufen ist. :-) Seit heute habe ich also einen neuen Aufgabenbereich. Ich hab das eigentliche Packhaus verlassen und arbeite nun in einem kleinen Labor mit 4 weiteren Leuten. Meine Aufgabe? Kiwis testen!
Nein, ich muss weder Kiwis essen noch sie wie bisher auf Druckstellen ueberpruefen. Jetzt wiege ich Kiwis, messe ihren Zuckergehalt, teste ihre Haerte, die Farbe und den Gewichtverlust zwischen frischen und getrockneten Kiwischeiben. Ab jetzt arbeite ich also wieder mit dem Koepfchen statt mit meinen ernormen Muskeln.
Jede einzelne Plantage muss vor der Ernte ueberprueft werden, ob die Kiwis reif genug sind. Also bekommt das Labor des Packhauses von jeder Plantage 30 Kiwifruechte, die dann untersucht und bewertet werden. Erst dann gibt es ggf. ein OK und das Pfluecken kann beginnen.
Meine Arbeitsschritte sind ziemlich schwer zu beschreiben - deswegen mache ich morgen mal wieder Fotos und versuche dann auch den nicht Kiwi-Experten meine verantwortungsvolle Aufgabe naeher zu bringen.
Bis dahin: Prost! Feierabendbier schmeckt schon wieder!

Checker-Becker und bald staatlich gepruefte Kiwiqualitaetstesterin!

Mittwoch, 15. April 2009

Ohrloecher, Beck's und Orangenabhaengigkeit

Ja, ich habs getan! Hab mir tatsaechlich ganz normale Ohrloecher stechen lassen. War natuerlich etwas schmerzhaft dafuer aber mit ca. 5 Euro inkl. Medinsteckern recht guenstig. Sun-Mi hat mich natuerlich zu diesem Spektakel begleitet. In meinem Freudentaumel hab ich mir auch gleich eine Wintermuetze aus echter neuseelaendischer Schafswolle gekauft waehrend sich Sun-Mi mit Flip-Flops eingedeckt hat. Anschliessend im Supermarkt (Sun-Mi in Flipflops und ich mit Wintermuetze bekleidet) Bier und einen Kuchen gekauft und beides am Strand verschlungen. Auf die Frage ob ich hier eher ab- oder zunehme, wuerde ich die Antwort am liebsten verweigern! Ich sag mal so.... Essen kann echt zum Hobby werden. Vorallem wenn man abends totmuede von der Arbeit kommt, es im ganzen Hostel nach Essen riecht und dir jeder Chips, Schokolade oder Kekse anbietet. Wenn man langeweile hat, ist essen auch ein netter Zeitvertreib. Um gegen dieses Problem etwas zu unternehmen, habe ich mir Kekse gekauft die so hart sind, dass man nach 2 Stueck Zaehnschmerzen hat und freiwillig aufhoert zu essen. Ausserdem hab ich eine Abhaenigkeit von Orangen entwickelt. Nicht weil die so lecker sind, sondern einfach weil es sooo lange dauert bis man sie geschaelt hat. Mehr Zeit fuer die Essensvorbereitung = weniger Zeit um viel zu essen! Klingt seltsam ist aber wirklich wirksam! Vielleicht sollte ich diese Form der Diaet patentieren lassen...
Heute habe ich unerwartet frei, weil ueber Ostern ja keine Kiwis verpackt wurden und es somit auch fuer uns nichts zu kontrollieren gibt. Gestern konnte ich gluecklicher Weise 10 Stunden arbeiten und somit viel Geld verdienen. Nicht in der Qualitaetskontrolle wie sonst, sondern als Frau fuer alles (solche Jobs sind ja die Besten). So hab ich den ganzen Tag damit verbracht Kiwis zu verpacken, Etiketten zu kleben, Paletten mit der Handkarre durch die Gegend zu fahren, Alleinunterhalter zu spielen und natuerlich mit dem Staplerfahrer zu flirten... Ein wirklich guter aber extrem harter Tag. Die Tage die wir ueber Ostern frei hatten, bekommen wir uebrings trotzdem bezahlt - Urlaubsgeld halt! :-)
So, ich leg mich etwas in die Herbstsonne! Beste Gruesse!

Ohrloecher stechen mitten in Einkaufszentrum. Jetzt hab ich eine langanhaltende Erinnerung an meine Reise ans Ende der Welt.

Ein gutes Bierchen am Strand mit Sun-Mi kann nie schaden. Beck's gibts auch am Ende der Welt!



Bald ist Winter und mit einem neuseelaendischen Schaf auf dem Kopf im Supermarkt passt man sich hier nur an die Gesellschaft an!



Hab ich schon gesagt, dass ein entspanntes Bier an einem herrlichen Strand nie schaden kann?

Sonntag, 12. April 2009

Barbecue statt Kiwis drehen

Haben heute und Ostermontag unerwartet frei - nicht weil Ostern ist, sondern weil die Kuehlschiffe nach Asien, Europa und Amerika abgelegt haben, die Kuehlhaeuser gefuellt sind und wir mit dem weiteren Abpacken von Kiwis warten muessen bis die neuen Schiffe an den Gates angekommen sind. Was tut man an einem freien Tag? Man kauft sich eine Badekappe (nachdem ich mir schon vor zwei Wochen eine Schwimmbrille und einen pinken Badeanzug gekauft hab) und schwimmt ein paar Kilometer im Aquatic Center in der Hoffnung die Neuseelaender mit seinen Schwimmkuensten beeindrucken zu koennen. Leider ohne Erfolg... Nach 15x100 Meter Lagen (mit dem Gefuehl ich waere ein dicker unbeweglicher Wal) hab ich dann doch in den Whirlpool gewechselt.

Nach dem sportlichen Part holt man seine Freundin Sun-Mi aus Katikati (25 Kilometer fuer einen Weg) ab und folgt einer Einladung zum Barbecue seiner suedamerikanischen Arbeitskollegen. Genialer Tag! Jetzt weiss ich wieder warum ich ans andere Ende der Welt gekommen bin. Andere Leute treffen, Tequilla trinken, uebers Leben philosophieren...

Irgendwie hat niemand von den Reisenden hier einen Plan was sein wird, wenn man in sein Heimatland zurueckkehrt. Viele sind hier weil sie, wie ich, eine Auszeit und Veraenderung brauchten. Gut zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin die weit weg von Zuhause hofft eine Antwort auf viele Fragen zu finden. Ab heute weiss ich also, dass ich im Packhaus neben vielen (nach einem lebenssinnsuchenden) Architekten, Ingenieuren, Managern und Geschichtswissenschaftlern am Fliessband stehe...

Morgen hole ich wieder Sun-Mi ab weil Sie in mein Hostel umzieht. Nachmittags lasse ich mir vielleicht Ohrloecher stechen... Gut, dass meine Eltern soooo weit weg sind und keine Zweifel oder Bedenken aeussern koennnen :-)

Frohe Ostern!

(Ach und Heiko...: Danke fuer den Tip mit dem Bier! Bin deiner Anweisung natuerlich gefolgt und hab im Sonnenuntergang genuesslich ein kuehles Bierchen auf Dich getrunken! Gut, wenn man tolle Freunde mit guten Tips irgendwo auf der Welt hat! Hoffe ihr hattet im Gegenzug ein romantisches Osterwochenende am Obersee ;-) )

Das beste Essen seitdem ich Deutschland verlassen hab - endlich mal keine Nudeln oder Reis sondern bestes Fleisch, Salate und jede Menge Nachtisch!


Barbecue mit Suedamerika, Asien und Deutschland... Viel Spass und nur eine blonde Person weit und breit...

Sun-Mi versucht sich am Tequilla - Alkohol trinken (und geniessen) muessen wir auf jeden Fall noch ueben!

Donnerstag, 9. April 2009

Karin proudly presents...

...Bilder von der Arbeit!


Meine Arbeitskollegin Sue - eine echte und wirklich nette Neuseelaenderin! Sie versucht mir gerade ueber Kontakte einen Job in einem Skigebiet in der Naehe von Queenstown zu vermitteln. Lovely!


Wahre Freundschaft braucht keine Worte. Meine Kollegen aus Argentinien und Korea! Beide sprechen weder Englisch noch die Sprache des jeweils anderen - trotzdem finden sie immer einen Weg und sind unzertrennlich!


Meine Arbeitskollegin aus Chile - wahres T-shirt!


Der berueht-beruechtigte Forkliftdriver (Matt)... unter seine Muetze versteckt er seine huebschen, gelb gefaerbten Haare...



Meine Freundin Sun-Mi aus Korea... hat sie Kopfschmerzen oder will sie mir sagen, dass ich einen an der Klatsche hab? Auf jeden Fall ist jetzt schon klar, dass wir uns in 2010 in Deutschland wiedersehen. Vorher reist sie aber noch nach Australien, Thailand, China und 2 Monate nach Hause bevor es fuer 6 Monate nach Europa geht!



Erster Lohnzettel - unvorstellbar wie sehr man sich ueber 530 Dollar Netto fuer eine Woche harte Arbeit freuen kann und wie man sich ueber den Abzug von 140 Dollar Steuern aergert!

Mittwoch, 8. April 2009

A Kiwifruit a Day...

...keeps the doctor away!
Hab doch tatsaechlich vorgestern meine erste Kiwi in Neuseeland gegessen und habe jetzt beschlossen jeden Tag mindestens eine zu essen um meinen Vitaminhaushalt auf Vordermann zu halten. Momentan gibt es nicht viel Neues zu berichten. Ich arbeite fleissig und kontrolliere pro Tag mehr als 10.000 Kiwifruechte. Das ist ziemlich unvorstellbar und erschreckend aber Realitaet. Mit 15 Leuten die in der Qualitaetskontrolle sind kontrollieren wir um die 16 Paletten a 160 Kisten pro Tag. In einer Kiste sind 64 Kiwifruechte... Noch Fragen?
Hab natuerlich schon ein Foto (wegen der grossen Nachfrage) vom Forkliftdriver (Staplerfahrer) gemacht und stelle es in den naechsten Tagen online.
Ansonsten geht es mir heute nicht so berauschend. Bin ziemlich muede und erschoepft, kaempfe mit meiner Gesundheit (und einem entzuendeten Herpes - meine Lippe ist so dick wie ne Murmel!) und sehne mich ein wenig nach Freunden und Familie. Ist nicht wirkliches Heimweh aber mir fehlen die guten Gespraeche und die vielen tollen und schoenen Dinge die ich so in Deutschland getrieben hab. Wenn es aber dabei bleibt, dass es mir in zwei Monaten (die ich jetzt schon tatsaechlich hier bin) mal einen Tag nicht so toll geht, ist das ein hervorragender Schnitt. Also - keine Sorge! Alles bestens! Waere ja auch schlimm wenn mir nichts fehlen und ich nichts und niemanden vermissen wuerde!
Ostern muss ich wohl bis auf Sonntag arbeiten!
Geniesst die Feiertage und den Fruehling! Hier wird es langsam Herbst und nachts kaelter!

Sehnsuechtige Gruesse vom Ende der Welt!

Samstag, 4. April 2009

6-Tage-Woche? Hoert sich nach nem kurzen WE an!

Juhu! Endlich ist Samstag und ich habe tatsaechlich morgen mal einen Tag frei. Unvorstellbar, dass ich morgen WIRKLICH keine Kiwis drehen muss. Aber vielleicht sollte ich zum Ausgleich im Supermarkt in der Obstabteilung mal ein paar Fruechte in die Hand nehmen.
Ansonsten ist nicht wirklich viel passiert. Ich stehe jeden Tag meine 9 Stunden am Fliessband und unterhalte mich dabei mit Sue (Neuseelaenderin) oder Sun-Mi aus Korea. Sehr spannend. So erfahre ich beispielsweise was man in verschiedenen Laendern im Geschichtsunterricht lernt, was die groessten Probleme des Landes sind usw. Heute habe ich beispielsweise ueber Unterschiede und Aehnlichkeiten ueber die Teilung von Staaten (Korea und Deutschland im Vergleich) mit Sun-Mi diskutiert, Weihnachtslieder aus Neuseeland und Korea gehoert und mit den Maedels darueber spekuliert ob der Gabelstaplerfahrer eine Freundin hat oder nicht. (Der ist so extrem unattraktiv...) Zeit vergeht auf jeden Fall schneller wenn man sich gut unterhalten kann. Manchmal erschrecke ich mich wenn ich mich selbst Englisch reden hoere. Unglaublich wie leicht es mir faellt auch in Englisch zu denken.
In einem Packhaus zu arbeiten bringt auch interessante betriebswirtschaftliche Erkenntnisse mit sich. Ich fuehlte mich sehr an mein Unizeit erinnert als ich mein Mitarbeiterhandbuch in der Hand hielt und auf der woechentlichen Mitarbeiterversammlung die Controllingzahlen der Woche veroeffentlicht sowie der Mitarbeiter der Woche geehrt wurde. Wie motiviert man Mitarbeiter? Wie vermittelt man Unternehmensleitbilder und Fuehrungsstile? Und vorallem wie hoch ist der In- und Output?!
Abends bin ich meistens schon um 21Uhr im Bett - ich versuche meinem Koerper so viel Regenerationszeit wie moeglich zu geben in der Hoffnung nicht auf Grund der ungewohnt koerperlich-harten Arbeit krank zu werden. Hoert sich langweilig und vernueftig an... keine Sorge. Es wird auch wieder andere Zeiten geben.
So, ich geh schon wieder Richtung Bett. Meinen einzigen freien Tag der Woche werde ich morgen mit Einkaufen, Waschen, Schwimmtraining, Postkarten schreiben und Schlafen verbirgen.

Ich will Pommes, Schnitzel und ein Koelsch!

Beste Gruesse!

Ein Teil des Packhauses von Apata. Ueber die Foerderbaender laufen die Kiwis, die waehrenddessen gereinigt und nach Gewicht sortiert werden. Anschliessend fallen die gleichschweren Kiwis abgezaehlt in Kartons die dann von Mitarbeitern kontrolliert und geschlossen werden. An der Decke haengen uebrigens die Flaggen der Laender in die unsere Kiwis verschickt werden.


Fuer alle, die nicht alle Flaggen dieser Welt kennen gibt es auch Erklaerungsschilder...



Mein Arbeitsplatz, mein Arbeitsdress und meine staendige gute Laune weil es mir trotz Arbeit einfach bestens geht!


Sun-Mi und ich am Samstag morgen...vor einer Palette goldener Kiwifruechte.


Feierabendbier am Strand. David und Mathias...

Und Steve... Englaender wie man unschwer erkennen kann und mein bester Kumpel hier!