Mein letzter Tag meiner langen, grossen Reise ist angebrochen. Keine 24 Stunden bis ich ins Flugzeug nach Korea steige. Heute morgen bin ich um 5 Uhr aufgewacht - nervoes und mit Bauchschmerzen. Hab nochmal mein Ticket gecheckt um sicher zu stellen, dass ich wirklich erst morgen fliege...
Ich weiss, ihr denkt ich hab einen an der Klatsche - aber diese letzten Tage meiner Reise gehen ziemlich an die Substanz. Wie meine Mum gestern am Telefon richtiger Weise festgestellt hat: Ich bin hin und her gerissen. Alle 10 Minuten wechselt meine Stimmung zwischen Freunde und Heulerei... Ich glaube aber es ist ein gutes Zeiten. Es zeigt wohl, dass beide Dinge (meine Reise sowie meine Rueckkehr) gut und wichtig fuer mich sind.
Ich will nicht wissen wieviele Liter Wasser ich noch in den naechsten Tagen heulen werde...
Keine Sorge - alles gut. Aber ich glaube diese Gefuehlslage koennen nur die wirklich verstehen die schon aehnlich Situationen erlebt haben... Norman, Pia, vielleicht meine Schwester.
Auch bin ich nervoes vor dem nach Hause kommen. Witziger Weise bin ich 100 mal nervoeser vor dem Zurueckkommen als ich es vor meinem Weggang war. Es warten so viele Fragezeichen auf mich, soviele Leute wollen mich wiedersehen, Geschichten hoeren... Ich hab im Moment etwas Panik davor diesen Anforderungen nicht gerecht werden zu koennen. Vielleicht fuehle ich mich in den ersten Tagen so muede und niedergeschlagen, dass ich am liebsten niemanden sehen moechte... Wir werden sehen. Hab ggf. etwas Geduld mit mir.
Gestern konnte ich mich wenigstens etwas von dieser Gesamtsituation ablenken. Alaa und ich waren im Hallenbad ein paar Bahnen ziehen. Anschliessend sind wir durch den stroemenden Regen nach Chinatown gelaufen... Unterwegs hab ich mich mitten auf Sydneys Hauptstrasse in einer Pfuetze auf die Nase gelegt, weil meine FlipFlops kein Profil haben. Also klitschnass und barfuss durch die Strassen spaziert und essen gewesen. Abends noch im Kino 2012 gesehen.
Es tut gut meine letzten Tage nicht allein in Sydney rumzuhaengen... Ich glaube alleine wuerde ich hier total durchdrehen.
Heute werde ich nochmal ueber die Habour Bridge laufen, vielleicht einen Spaziergang in Manly machen. Fuer Strand ist es viel zu kalt... Nur 20 Grad und bevoelkt! Das beste Wetter um mich auf Zuhause einzustimmen.
Heute abend packe ich meinen Rucksack, gucke zum letzten Mal in den Sternenhimmel zum Southern Cross und bedanke mich fuer diese unvergesslichen 10 Monate die ich erleben durfte.
Abschliessend sage ich auch Danke an viele besondere Menschen:
Natuerlich meine lieben Eltern die mich von Anfang an unterstuetzt haben und nie meine Entscheidung zu gehen in Frage gestellt haben. Es tut so gut zu wissen, dass ihr immer und sofort bereit seid zu helfen. Danke, dass es euch gibt.
Meine Geschwister - ihr seid einzigartig und ich freu mich so auf unser Wiedersehen.
Danke an meine Freunde - im speziellen: Pia, Wiebke, Anja, Jan, Heiko, Thorsten, Geist (um nur ein paar zu nennen...). Es ist so wunderbar euch als Freunde zu haben - und ich hab erfahren duerfen, dass Freundschaft keine Entfernungen kennt.
Danke Norman. Fuer die unvergessliche Zeit die wir zusammen reisten, fuer all das Verstaendnis und die Geduld die Du fuer mich aufbringst. Du bist ein sehr besonderer Mensch fuer mich.
Danke an die Menschen die ich auf meiner Reise kennenlernen durfte. Selbst der schoenste Fleck dieser Erde ist schwer zu geniessen wenn Du alleine bist.
(Thanks to all the people who I met on my long, unforgetable journey - it was a pleasure to meet you. I hope to see you again. Somewhere, someday! You are always welcome to visit me in Germany!)
Abschliessend Danke an alle die in den letzten 10 Monaten nicht muede geworden sind in Kontakt mit mir zu bleiben. Danke fuer liebe und aufbauende Worte, SMS, E-Mails, Anrufe, Blogkommentare.
Ich denke im Moment ueber einen "Foto-und-ich-bin-wieder-da-Abend" nach. Werde die Einzelheiten dazu hier veroeffentlichen sobald ich emotional wieder etwas Boden unter den Fuessen habe.
Ich freu mich auf euch!
Karin,
ein letztes Mal aus Syndey, Australien!
"Certainly, travel is more than the seeing of sights;
it is a change that goes on, deep and permanent, in the ideas of living"
Barfuss im Dauerregen durch Sydney!
Alaa vor dem Cook-Phillip-Aquatic Center