3 Nächte in meinem eigenen Bett sind vorrüber. Noch immer fühlt sich meine Wohnung unwirklich an. Ich kann nach dem Duschen erstmal im Handtuch durch die Wohnung streifen, mein Geschirr stehen lassen, Musik hören so laut ich möchte und auch nachts um 4 Uhr Fencheltee kochen. Was für ein unbeschreiblicher Luxus in dem ich ja normalerweise immer wohne. Seit gestern geht es mir auch endlich gesundheitlich besser und ich kann das "Zuhause sein" nun so richtig genießen. Als ich gestern morgen spürte, dass ich auf dem Weg der Besserung bin zog es mich natürlich gleich Richtung Friedrichshain um endlich meine Schwester, meine Neffen und meinen Schwager wiederzusehen. Das Rad habe ich ausnahmsweise noch im Keller gelassen - so fit fühlte ich mich dann doch noch nicht. Im Hausflur meiner Schwester wurde ich dann von zwei Tauchern (Taucherbrille, Schnorchel, Flossen und Neoprenanzug) freudig begrüßt: Tante, Du bist endlich wieder da! Komm wir spielen Kapla und dann musst Du vorlesen und uns Geschichten von deiner Reise und von Dir als Kind erzählen. Gesagt, getan. Wie sehr ich meine Tantenrolle vermisst habe. Tante sein ist der beste Job auf der ganzen Welt! Apropo Job: Abends war ich dann spontan an meiner alten Wirkungsstätte um meinen lieben Ex-Kollegen Georg zu treffen. Ich war mir auf dem Weg zum Hallenbad kurz nicht sicher wie es sein würde wieder diese Halle (mein berufliches Zuhause seit 8 Jahren) zu betreten. Als ich drin war, stellten sich meine Gedanken als sehr unbegründet heraus. Es ist gut da zu sein aber ich spüre sehr deutlich, dass ich kein Verlangen mehr habe an diesem Ort zu arbeiten (trotz der vielen netten Menschen im und am Wasser). Thema ist also abgehakt! :-)
Heute hatte ich dann einen Termin bei meinem Chiropraktier in Potsdam. Leider konnte er mir nur begrenzt helfen... er sagt mein Problem sitzt in der Hüfte und die Ursache sind vielleicht unverarbeitete Emotionen gegen die er natürlich machtlos ist. Ja, vielleicht sind da noch immer Dinge die ich gehen lassen muss um mich entgültig zu entspannen um meine volle Vitalität zu erlangen. Er mahnte mich noch einmal zu Geduld. Geduld mit mir, meinem Leben, meinem Körper, meiner Seele.
Okay, ab heute also noch eine Stufe achtsamer sein, wieder mehr Yoga praktizieren, tiefer in den Bauch atmen, spüren und Dinge gehen lassen.
Nach dieser umfangreichen körperlichen und seelischen Behandlung hatte ich das Glück die besten Freunde auf der Welt zu haben. Betti und Martin kamen inkl. Kindern extra nach Potsdam um mich einzusammeln und mit mir den Nachmittag im Potsdamer Volkspark zu verbringen. Und wieder bin ich hin und weg - einfach genau da weiter machen zu können wo wir vor vier Monaten aufgehört haben. Sich wieder über jeden Wortwitz, jedes gute Gespräch, das Quatschmachen mit den Kindern freuen und zu spüren wie sehr man diese wunderbaren Menschen vermisst hat.
Die freudige Umarmung eines Freundes/einer Freundin, Kinderlachen von Herzen, der Austausch eines Lächeln auf der Straße, die Morgensonne im Schlafzimmer, eine liebevolle Nachricht auf dem Handy, das Lieblingslied im Radio, frische Blumen auf dem Wohnzimmertisch und ein Sitzplatz im Doppeldeckerbus vorne: Das Leben ist voller wunderbarer Geschenke.
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