Heute ist der Tag an dem ich wieder mit dem regelmässigen Schreiben beginne.
Schreiben hilft mir immer meine Gedanken zu ordnen und Klarheit für mich zu schaffen.
Es ist wieder Juni... es ist wieder so viel passiert in den letzten zwei Jahren. Obwohl es sich auf der einen Seite anfühlt als wäre die Zeit (besonders während der Pandemie) eingefroren, weiß und spüre ich sehr deutlich wie groß die Veränderungen sind.
Nach zwei Jahren als Office-Managerin und Assistentin der Geschäftsleitung ist Zeit für den nächsten Schritt. Ich war für ein Jahr sehr zufrieden mit meinem Job bei nebenan.de. Ich liebe die Idee der Vernetzung von Nachbar*Innen und das großartige und inspirierende Team. Ich habe soviel gelernt und bin super dankbar.
Warum ziehe ich dann doch wieder los?
Ich habe meine Vertragsverlängerung klar verhandelt und wir sind nicht zusammen gekommen. Wenn es auf den ersten Blick nicht wie ein Erfolg aussieht, so fühlt es sich doch wie einer an. Ich konnte klar sagen wofür ich stehe, was ich bereit bin zu leisten und was ich dafür verdienen möchte.
Eine richtig gut vorbereitete Verhandlung auf Augenhöhe.
Auch wenn ich danach natürlich traurig und enttäuscht war, gab es bald ein starkes Gefühl von: "Ok, dann ist wohl der Zeitpunkt für den neuen, nächsten Schritt." Das Universum hat immer einen Plan. Ich bin fertig mit Office-Management und auch mit Assistenz. Ich kann das alles und mache das auch gerne aber ich brauche auf Dauer meinen eigenen Bereich in dem ich Handlungs- und Entscheidungskompetenz leben kann.
Auch das Angebot der Teamleadstelle im Office-Management ist dafür nicht ausreichend für mich.
Jetzt genieße ich erstmal den Sommer ohne Arbeit - ich werde reisen, Freunde besuchen und danach irgendwann den nächsten Schritt machen.
Einen "kleinen" Schritt habe ich bereits getan. Seit Mai arbeite ich freiberuflich als Beraterin, Coach und Speakerin. Ich berate Menschen die eine Unternehmensidee haben und dazu Brainstorming, Feedback, Anregungen, usw. brauchen. Außerdem spreche ich zum Thema "New Work" und agiles Arbeiten.
Am Anfang bedurfte es Mut, tiefes Durchatmen und hinsehen und -spüren. Einige meiner Glaubenssätze standen mir ziemlich im Weg.
"Ich soll Leute beraten können? Ich hab doch von nix eine Ahnung.", "Vortrag auf Englisch? Die lachen mich doch aus!", "Freiberuflich? Ist doch nur ein anders Wort für "arbeitslos"!"
Atmen, reflektieren - Woher kommen diese einschränkenden Glaubenssätze die nur Angst machen und mich davon abhalten dass zu tun wozu ich Lust habe?
Ich bin mit dem Glaubenssatz aufgewachsen: "Eine gute und sichere Festanstellung, am besten in einem soliden Großunternehmen, ist immer allen Experimenten vorzuziehen."
Dieser Satz prägt bis heute mein Denken und Handeln.
Ich kann diese Idee meiner Eltern zum Thema "Arbeit" verstehen und für ihre Situation nachvollziehen. Sie wollten immer das Beste für ihre Kinder und dazu gehört für sie auch finanzielle Sicherheit und Kontinuität.
Seit dem Tod meines Vaters vor 6 Jahren und meiner Auszeit in Neuseeland vor 12 Jahren ist mir aber auch so viel bewusster, dass das Leben kurz ist und ich die einzige Person bin, die es gestalten kann. Finanzielle Sicherheit und Kontinuität ist auch für mich sehr wichtig - ich lebe sehr sparsam und habe immer ausreichend Geld auf der hohen Kante (sonst würde ich mir so Auszeiten auch nicht gönnen). Kontinuität zeigt sich bei mir aber eher durch kontinuierliche Veränderungen :-)
Zeit für Aufbruch, Wachstum, neue Perspektiven & Erlebnisse.
Ich freue mich drauf.
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