Guten Morgen aus Capbreton am wilden Atlantik.
Aber der Reihe nach…
Ich hatte eine gute Woche als Workaway in der Nähe von Bordeaux. Morgens habe ich das Yoga genossen und die Stille während des Spaziergangs zum Sonnenaufgang übers Grundstück mit Kaffee und den zwei verspielten Hunden. Ich war schnell in die Familie und ihre typischen Abläufe integriert, hab das Haus geputzt, umstrukturiert und die Zeit mit Gesprächen, Spielen, rumalbern mit den Kindern, lesen und schreiben vorm Ofen geschätzt.
Und dann war es an der Zeit meinen Rucksack zu packen und weiterzuziehen. Die drei Kinder wollten mich in die Scheune einsperren damit ich für immer bleibe… ich konnte mich zum Glück befreien, verabschieden und in den Zug Richtung Bayonne steigen. :-)
In Bayonne fiel dann der Anschlusszug auf Grund von Streiks aus und es sollte auch kein anderer mehr an diesem Tag fahren. Kurz überlegt ob ich die 21 km mit Rucksack einfach laufen soll und mir das dann doch für den Notfall aufgehoben. Also zur nächsten großen Straße, einen guten Standort finden (dabei meinen Wunsch ans Universum formulieren) und Daumen raus.
Ein paar Autos rasen vorbei und ich spüre in mich hinein. Frage mich: „Bin ich wirklich offen und bereit?“ Ich spüre Unsicherheit und Angst, atme tief durch, denke daran, dass ich 2023 mehr Vertrauen zulassen und Kontrolle abgeben wollte. Dafür ist jetzt ein guter Moment. Atmen, entspannen und Daumen raus. Zwei Autos fahren vorbei, das Dritte hält. Zwei junge Frauen lassen mich einsteigen und fragen wohin ich möchte. „Capbreton oder alles was in die Richtung geht. Was ist euer Ziel?“ Sie sind zwei Spanierinnen aus Pamplona und erkunden am Wochenende manchmal Frankreich. Heute wollen sie nach Capbreton an den Strand. Ich kann mein Glück kaum fassen. Wir quatschen übers Reisen und das Leben und schon sind wir am Ziel. Wieder werde ich direkt vor der Tür des Hostels abgesetzt, ich gebe ihnen meine Nummer und lade sie ein, bei mir zu übernachten wenn sie mal in Berlin sind. Ich checke im Hostel ein, lasse meinen Rucksack im 6-Bettzimmer und gehe ans Meer. Da ist er: der Atlantik. Ich stehe staunend in der Sonne, barfuß am Strand, lasse das eiskalte Wasser um meine Füße laufen und beobachte die Wellen. Was für eine Kraft.
Ich sitze stundenlang am Strand, beobachte die Surfer und genieße die Sonne auf meiner Haut.
Das sind die Momente, für die ich zu meiner Reise aufgebrochen bin. Glücksmensch 😌
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